Seelenzeit in der Schwäbischen Alb
Wandern, Verbinden, Atem holen
„Manchmal braucht es nur einen stillen Ort, einen offenen Himmel und ein paar gemeinsame Schritte – und wir erinnern uns wieder daran, wer wir sind.“
Ende April war es wieder so weit: Eine kleine Gruppe von Frauen aus verschiedenen Regionen Deutschlands folgte meiner Einladung zu einer feinen Wanderauszeit in der Schwäbischen Alb. Es war kein großes Abenteuer, sondern ein Raum für das Wesentliche: Natur, Verbindung, Ruhe und echte Begegnung.
Ein Wiedersehen auf alten Pfaden – und neuen Wegen
Unsere Wege hatten sich schon vor Jahren gekreuzt – auf Reisen, die weit führten. Aus diesen Begegnungen entstand eine langjährige Verbundenheit, die über Kontinente und Zeitzonen hinweg gewachsen ist. Die gemeinsame Zeit war immer geprägt von Mut, Entdeckergeist und der Freude an echten Erlebnissen.
Nach einer langen Pause, bedingt durch die Pandemie, war es nun an der Zeit, uns wiederzusehen. Die Schwäbische Alb wurde zu unserem Ort.
Von Hexennächten und Geistesblitzen
Was man wissen sollte: Die Frauen, mit denen ich unterwegs war, sind alle 65+. Und Hut ab – was sie bei unseren früheren Trekkingtouren geleistet haben, war bemerkenswert. Wir sind nicht einfach gereist – wir sind über gefrorene Seen gelaufen, haben Grenzen überquert – innen wie außen.
Doch nach der langen Pause hatte es eine Weile gedauert, bis ein Treffen möglich wurde. Ich selbst befand mich in einem großen Wandel – mein Leben war in Bewegung geraten, vieles hatte sich aufgelöst, beruflich stand vieles offen. Ein Treffen war zunächst nicht meine Priorität.
Dann jedoch spürte ich: Dieses Wiedersehen ist wichtig.
Eines Nachts, zwischen Gedankenwirbeln und innerer Unruhe, entstand die spontane Idee, die Auszeit um eine Nacht unter freiem Himmel zu erweitern – die sogenannte Hexennacht. Alle sagten zu. Ohne Zögern.
Diese spontane Nacht unter Bäumen war tief, mutig, verbindend – wie ein Tor in eine neue Zeit.
Die Hängematte – mein Tor ins Draußen
In der Zeit, in der wir uns nicht gesehen hatten, begann für mich selbst eine besondere Reise in die Natur. Nach Jahren, in denen Trekkingtouren nicht möglich waren, entschied ich mich für eine persönliche Visionssuche im Wald.
Ich entschied mich für eine Visionssuche – fünf Tage ohne Nahrung, ohne Wasser, allein im Wald.
Doch wie sollte ich schlafen? Die Vorstellung, auf dem Boden zu liegen – vielleicht feucht, vielleicht kalt, vielleicht etwas, das über mich krabbelt – war untragbar.
Ich entschied mich für die Hängematte.
Sie wurde mein sicherer Ort. Ich besorgte ein Tarp, stellte viele Fragen, nervte die Verkäufer.
Allein das Befestigen – ein kleines Abenteuer.
Dann endlich fand ich den Platz, den ich während der Vorbereitung noch nicht entdeckt hatte. Und gleich nach dem Kauf verbrachte ich meine erste Nacht draußen – in der Hängematte, unterm Sternenhimmel. Ich fühlte mich geborgen.
Die Visionssuche kam – und sie war tief. Aber das, was ich gesucht hatte, hatte sich schon vorher gezeigt: Ich kann draußen sein. Ich bin sicher. Ich gehöre hierher.
Noch während der ersten Nacht war mir klar: Wenn das vorbei ist, werde ich Hängematten kaufen – und anderen zeigen, wie kraftvoll und still das ist.
Und genau das habe ich getan.
So war es möglich, mit den „Hexen“ draußen zu übernachten – in dieser Walpurgisnacht, die zu einem unserer mutigsten und magischsten Erlebnisse wurde.
Ohne meine eigene Reise hätte es dieses Angebot nie gegeben.
Und heute weiß ich: Die Hängematte ist nicht nur ein Ausrüstungsgegenstand – sie ist ein Symbol für das Vertrauen in die Natur. Und in sich selbst.
Meine Rolle: Reisen mit Seele gestalten
Ich liebe es, Räume zu öffnen – für Menschen in Bewegung.
Meine Auszeiten sind keine fertigen Pakete, sondern lebendige Gefäße. Ich plane individuell, höre zu, spüre hin.
Jede Gruppe, jede Frau, jedes Bedürfnis ist anders – und so gestalte ich mit Hingabe und Klarheit genau das, was gerade stimmig ist.
Unser gemeinsamer Weg in der Alb
Mittwoch: Ankommen in Bad Urach
Wir trafen uns am Nachmittag im Stadtkern von Bad Urach, bezogen unser gemütliches Häuschen und ließen den ersten Abend mit einem italienischen Essen und lebendigem Austausch ausklingen.
Donnerstag: „hochgehbürzelt“ & „hochgehswiggert“
Diese 14 km lange Tour schenkte uns zauberhafte Laubwälder, glasklares Wasser, weite Ausblicke und das gute Gefühl, im eigenen Tempo gehen zu dürfen.
Nach der Wanderung kehrten wir ein – erfüllt, bewegt, verbunden.
Freitag: Wasserfallsteig & Klang am Fluss
Die Rundwanderung führte uns durch dichten Mischwald, hinauf zur Albkante mit Blick auf die Burgruine Hohenurach – begleitet von Wasserfällen und Vogelstimmen.
An einem stillen Flussufer spielte ich meine Seelenflöte, die ich wenige Wochen zuvor selbst gebaut hatte.
Ein Moment voller Tiefe – Musik, Stille, Natur und Herz im Einklang.
Samstag: „hochgehschätzt“ & Wimsener Höhle
Diese Etappe führte uns durch das Glastal – vorbei an Wacholderheiden und stillen Kraftorten.
Am Ende fuhren wir mit dem Boot in die Wimsener Höhle – begleitet vom Fährmann, der uns die geologischen Geheimnisse dieser Landschaft näherbrachte. Eine Reise in die Tiefe – im Außen wie im Innen.
Sonntag: Gewitter & gelassener Ausklang
Statt der geplanten Wanderung auf dem „hochgehkeltert“-Weg änderten wir flexibel unseren Kurs: Wir blieben in Bad Urach, genossen ein gemeinsames Frühstück, erkundeten den Ort und ließen unsere Auszeit friedlich und weich ausklingen.
Was bleibt?
Diese Reise war leise und kraftvoll zugleich.
Ein Raum, in dem Begegnung möglich war – mit sich selbst, mit anderen, mit der Erde.
Ein Erinnern daran, dass Wandern mehr ist als Fortbewegung: Es ist ein Lauschen. Ein Innehalten. Ein Weitergehen.
Ich bin zutiefst dankbar, solche Angebote gestalten zu dürfen. Sie sind klein, persönlich, getragen von Hingabe – und offen für Menschen, die sich berühren lassen möchten.
Interesse an einer Auszeit?
Ich begleite Menschen auf ihrem Weg – durch Natur, Klang, Bewegung und Stille.
Meine Wander-Auszeiten sind individuell geplant und richten sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden.
Wenn du dich angesprochen fühlst, melde dich gerne bei mir. Ich freue mich auf neue Begegnungen
Zwischen Umbruch und Einladung
Ich selbst befinde mich in einer großen Wandlungszeit. Vieles ist im Fluss – beruflich wie persönlich.
Doch eines weiß ich sicher: Ich liebe es, Räume zu öffnen. Menschen zu verbinden. Den Ruf des Lebens zu hören – und ihm zu folgen. Vielleicht ist genau das mein Weg. Und vielleicht gehen wir ein Stück gemeinsam.
Stimmen aus der Gruppe
„Danke für diese schöne Beschreibung unserer Tour – und für alle deine bisherigen Wandertouren, die meinem Leben so viele schöne Momente geschenkt haben. Ich hoffe, das Leben hält noch einige Abenteuer für uns bereit – mit deinem Talent, Touren zu organisieren, die den Menschen einen Zugang zur Natur und zur Schönheit im Innen und Außen ermöglichen.“
– Teilnehmerin der Schwäbische-Alb-Auszeit 2025
„Hab gerade deinen wunderbaren Artikel gelesen.
Herrliche Beschreibung unserer gemeinsamen Touren, worüber ich sehr dankbar bin. Kann mich dem Dank nur anschließen und zehre wohl das ganze Leben von diesen vielen schönen gemeinsamen Erlebnissen.
Hoffen wir, dass das Leben noch einige schöne Abenteuer für uns bereit hält.„– Teilnehmerin der Schwäbische-Alb-Auszeit 2025



