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Der Ruf des Lebens – von Loslassen, Aufbrechen und Heimkehren

Der Ruf des Lebens

Manchmal ruft das Leben – leise, fast unmerklich – und wir spüren, dass etwas in uns sich verändern will.
Ich habe lange gebraucht, um diesen Ruf zu hören. Oft kam er als Bruch, als Verlust, als leises Unwohlsein in einem Leben, das von außen gut aussah.
Heute weiß ich: Jeder dieser Momente war ein Geschenk.
Ein Schritt auf meinem Weg zu mir selbst – hin zu mehr Wahrheit, Freiheit und Vertrauen.

Dieser Text ist mein Dank an diesen Weg und eine Ermutigung an all jene, die spüren: Da ist noch mehr.


Loslassen – der erste Schritt

2006 endete eine Beziehung, die nach außen hin stabil wirkte, innen aber längst keine Wahrheit mehr trug.
Es war nicht nur eine Trennung von einem Menschen, sondern von einem Lebensbild, von übernommenen Rollen, von Anpassung.

Ich wusste damals nicht, wie Beziehung wirklich geht – ich kannte nur das harmonische Bild aus meiner Kindheit, das bei genauerem Hinsehen bloß Fassade war.
Mit dem Loslassen kam eine Leere, aber auch ein leiser Anfang.

Ich fühlte mich ohnmächtig, klein, voller Angst, nicht bestehen zu können.
Und doch begann ich zu laufen – erst sprichwörtlich weg, dann Schritt für Schritt zu mir hin.
Das Laufen gab mir Kraft, bis sich neue Türen öffneten.
Ich fand Arbeit, ich fand Halt – und ich fand den Mut, meinem inneren Ruf zu folgen.


Aufbrechen – dem eigenen Ruf vertrauen

2009 stand ich auf dem Gipfel des Kilimandscharo.
Der Wunsch, dorthin zu gehen, war Jahre zuvor geboren, und er wurde zu meinem Symbol des Vertrauens:
Ich kann meinen Weg gehen, auch wenn ich den Ausgang nicht kenne.

Dieser Berg war kein Fluchtort, sondern ein Tor – hin zu einer neuen inneren Weite.

Später reiste ich weiter, entdeckte neue Länder, aber noch mehr mich selbst.
Ich kehrte zurück zur Natur, in der ich als Kind so viel Zeit verbracht hatte.
Die Wege, die ich früher nur durchwandert hatte, wurden zu Lehrern.
Ich begann, andere Menschen mitzunehmen, sie für das Draußen, für Bewegung und Begegnung zu begeistern.

Doch irgendwann spürte ich: Auch das war nur eine Zwischenstation.


Reduzieren – getragen ohne Gepäck

2018 flog ich mit einer Reisegruppe nach Georgien.
Mein Gepäck kam nicht an.
Und doch begann genau da eine andere Art von Reise – ohne Ballast, ohne Sicherheiten, nur mit dem, was ich bei mir trug.

Ich spürte, wie sehr mich das Leben trägt, wenn ich vertraue.
Das fehlende Gepäck wurde zum Sinnbild:
Alles, was ich wirklich brauche, ist schon da.


Ankommen – das Paradies ist hier

Heute – viele Jahre und viele Wege später – weiß ich:
Es ging nie um Reisen, Gipfel oder Ziele.
Es ging um das Heimkommen – zu mir selbst, in die Natur, ins Leben.

Ich brauche kein Haus, keinen Titel, kein Gepäck, um vollständig zu sein.
Ich lebe, was ich bin.


Begleitung auf dem Weg

Jeder Weg ist einzigartig – und doch führen sie alle zurück zu uns selbst.
Ich begleite Menschen, die im Wandel stehen und sich nach einem wahrhaftigen Miteinander sehnen.
Vielleicht begegnen wir uns auf einem Stück deines Weges.